Rückblick Birkhühner & North Yorkshire
- Nicole Watkins
- Aug 3
- 2 min read
Auf der Spur der Birkhühner

Der Frühling hat für mich jedes Jahr einen ganz Besondern Rhythmus: Wenn die Tage länger werden und im Unterland die ersten Blumen blühen, zieht es mich in den sehr winterlichen Bergfrühling. Das bedeutet für mich häufig viele sehr frühe Morgenstunden und sehr wenig Schlaf. Der Wecker klingelt um 03:30 Uhr, eine Stunde später bin ich getarnt auf dem Balzplatz installiert und warte auf die Vögel.
Plötzlich hört man von weitem ein kollern & ein zischen, kurz darauf, ein Flügelschalgen. Die Männchen sind auf dem Balzplatz eingetroffen und rennen wie kleine Kampfmachinen aufeinander zu, springen in die Luft und stossen zusammen, ziehen sich zurück, um kurz darauf die nächste Attacke zu starten. All das, um ihre Dominanz zu zeigen und den Hennen zu imponieren, die das Spektakel von weitem her aus den Bäumen genau beobachten. Jeder Hahn verteidigt auf dem Balzplatz ein «Mini-Territorium» an dessen Grenzen sie mit den anderen Männchen kämpfen. Je zentraler das Territorium, desto attraktiver wirkt der Hahn.
Ab Mitte Mai hiess es dann leider: Kamera weglegen, Bücher aufschlagen. Die Prüfungsphase an der Uni begann und nahm bis Ende Juni all meine Zeit in Anspruch.
Gleich danach zog es mich erst in die Berge und kurz darauf weiter nach England
England

Zwei Wochen durfte ich im Norden in einem kleinen Cottage von Freunden wohnen – mitten in einer Landschaft bestehend aus grünen Hügeln, weite Moore, Steinmauern und ein paar Schafe & Hochlandrinder, die den Verkehr blockieren.
Und natürlich die Küste. Dort, wo die Klippen hunderte Meter steil ins Meer abfallen, tobt im Sommer das Leben: Basstölpel mit ihren schneeweissen Flügeln, elegant im Wind segelnd; Dreizehenmöwen, die ununterbrochen kreischend ein- und ausfliegen; Trottellummen und Tordalke in den Felsen stehend und dazwischen – mit etwas Glück – auch der eine oder andere Papageitaucher, der schwerfällig flatternd über die Wellen kommt. Diese Steilküsten gehören zu den grössten Seevogelkolonien Europas. Millionen von Vögeln nutzen die fast senkrechten Wände, um hier ihre Jungen grosszuziehen.
Wenn ich nicht an den Klippen war, verbrachte ich die Zeit draussen auf den Mooren. Dort konnte ich meine ersten Moorhühner beobachten – eine nahe verwandte Art des Alpenschneehuhns, die ihr Gefieder im Winter aber nicht wechselt – und Goldregenpfeifer, deren Ruf an den Klang ferner Glöckchen erinnert.








































